Was am Lagerfeuer seinen Ursprung genommen hat, ist heute ein ganzer Wirtschaftszweig. Die Geschichte des Events reicht weit zurück. Dennoch ist der Grundgedanke bis heute derselbe geblieben.
Bereits in der Steinzeit hielten die Menschen Veranstaltungen ab. Natürlich nicht im klassischen Sinne, wie wir Events heute definieren. Anstatt vor einer Bühne mit Lichtshow traf man sich am Lagerfeuer und tauschte Geschichten aus. Etwas später in der Historie kamen unsere frühen Vorfahren insbesondere für private Ereignisse, zur Ehrung von spirituellen Kräften oder zu besonderen Ereignissen, wie der Feier des Frühlingsanfangs zusammen.
Dekadentes Date
Wir machen einen Sprung zu den Hochkulturen, 3000 bis 500 vor Christus. Die Ägypter waren ihrer Zeit weit voraus. Sie wussten schon früh um die Kraft des Events. Versammlungen wurden nicht nur genutzt, um zu informieren, sondern auch zur Unterhaltung und zur Beeinflussung von Gruppen oder Personen. Kleopatra organisierte einst eine pompöse Bootsfahrt auf den Nil, um ihren Verehrer, den römischen Feldherr Marcus Antonius, für sich zu gewinnen.
Blutige Unterhaltung
Das führt uns auch gleich in die Antike. Im römischen Reich wurde das Versammeln von Personengruppen noch stärker für politische Ziele genutzt. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Gladiatorenkämpfe, die zur Belustigung des Volkes ausgetragen wurden und natürlich auch die Macht des Herrschers sichern sollten.
Citius, altius, fortius
In der Antike liegen auch die Wurzeln des wohl bekanntesten Sportwettkampfes der Welt: die Olympiade. Die besten Sportler Griechenlands traten alle vier Jahre in Olympia an, um dem Göttervater Zeus zu huldigen. Heute treten die Athleten nicht mehr um des Gottes Segen an, sondern für Ruhm und Ehre des Heimatlandes sowie meist für eine stattliche Summe Geld.
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Ökonomische Relevanz steigt
Die Transformation der Veranstaltung in einen ernstzunehmenden Wirtschaftszweig kam unter anderem mit der Industrialisierung, den Transportmitteln und auch mit der medialen Verbreitung. Hast du gewusst, dass 1889 rund 32 Millionen Menschen die Weltausstellung in Paris besucht haben? Der Eiffelturm wurde übrigens zu diesem Anlass konstruiert. Doch nicht immer wurden Events für positive Absichten verwendet. Im 3. Reich wurden öffentliche Inszenierungen genutzt, um die Menschen für die eigenen politischen Absichten zu instrumentalisieren. Und auch heute lassen autoritäre Regime ihre Muskeln durch orchestrierte Paraden spielen, um ihre Macht zu zeigen und zu erhalten. Kommt dir das auch etwas römisch vor?
Kurz: Die Motive für Events sind über die Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende dieselben geblieben. Ganz gleich, ob sie zu Gunsten oder zum Nachteil der Teilnehmenden genutzt wurden. Im Zentrum steht die Information, der Austausch, die Festigung von Macht, die Verfolgung von Interessen und kommerzielle Zwecke. Untermauert vom Grundgedanken aller guten Events: dem Erzählen einer Geschichte.
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