In einer praxisnahen und erlebnisreichen Lernumgebung erarbeitet ein pädagogisch ausgebildetes Moderatorenteam mit Schülerinnen und Schülern Inhalte rund um die Themen Sicherheit, nachhaltige Energienutzung, Mobilität und Berufswahl. Der Schul- und Erlebniszug bildet einen eigenen Lehrpfad, der nicht nur auf vielseitige Art und Weise Wissen vermittelt, sondern auch Denkanstösse zu diversen Themen bietet. Das rollende Klassenzimmer ist nicht stationär, sondern reist durch die ganze Schweiz, von einem Standort zu nächsten, wo er jeweils eine Woche bleibt. Dieser innovative Ansatz Schülerinnen und Schüler nicht nur für die Themen von heute, sondern auch von morgen, zu begeistern, efreut sich seit Jahren grosser Beliebtheit. Als Schulklasse kann man sich kostenlos für einen betreuten Besuch anmelden
Bereits seit 2003 reist der Schulzug durch die Schweiz, wobei er sich in dieser Zeit einem ständigen Wandel unterzogen hat. Er geht mit der Zeit, folgt den Trends und wagt den Blick nach vorne – speziell im dafür eigenen Modul «Mobilität der Zukunft».
Das Modul «Mobilität» sollte überarbeitet und neu entwickelt werden. SBB kam mit der Idee auf uns zu, daraus etwas zu machen, das sowohl die Wissensvermittlung gestern bis heute sowie die Bedürfnisse der Jugendliche für die Mobilität der Zukunft im Fokus hat. Die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler über die gesamte Aufenthaltsdauer im Schulzug aufrechtzuhalten erfordert abwechslungsreiche, animierende und interaktive Elemente. Der Auftraggeber suchte daher nach einer neuen Möglichkeit, die Informationsvermittlung mit einem spielerischen Ansatz zu verbinden. Ein weiteres Kriterium bildete der zeitliche Ablauf, der ein Zeitfenster von sieben Minuten für das Modul «Mobilität der Zukunft» vorsieht. Weiter sollte eine Meinungsumfrage integriert werden, die Teilnehmende dazu aufruft ihre Bedürfnisse mitzuteilen und das Mobilitätsverhalten zu reflektieren. Das übergeordnete Kriterium für alle Anforderungen war der Wunsch, das Modul futuristisch zu gestalten und mit einfallsreicher Technologie auszustatten.
Mit dem neuen Modul sollte ein Abschnitt in den SBB Schul- und Erlebniszg integriert werden, historisch bis zeitgenössisches Mobilitätswissen vermittelt sowie die Schülerinnen und Schüler mit der Frage konfontiert: Was ist dir wichtig, wenn du an deine Zukunft denkst? Und weiter: Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus?
SBB will mit dem rollenden Klassenzimmer in kurzer Zeit möglichst viel, wesentliches Wissen vermitteln. Der spielerische Ansatz bei «Mobilität der Zukunft» zeigt idealerweise auf, das die Schüler selbst über ihre Zukunft entscheiden und diese Entscheidung daher bewusst treffen sollten. Des Weiteren liefert die Umfrage spannende Einblicke in die aktuelle Wahrnehmung des Themas Mobilität aus Sicht der Jugend und zeigt, wie diese Sicht die Zukunft vorstellt. Daraus können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.
Das Ziel, das Modul «Mobilität der Zukunft» neu zu entwickeln mit dem Fokus auf Sensibiliserung, haben wir mit den folgenden Massnahmen umgesetzt:
Raumkonzept
Das Raumdesign wurde komplett neu konzipiert, um den formulierten Anforderungen zu entsprechen. Das Abteil wurde in zwei Bereiche gegliedert.
Voting-Mechanismus
Jeder der beiden Tische bietet sechs Abstimmungsstationen. Auf dem Screen vor den Schülern tauche Fragen zum Thema Mobilität auf. Mittels eines Abstimmungsprisma, einem geometrischen Konstrukt, das sich verhält, als beinhalte es eine leuchtende Flüssigkeit. Mittels einer Kippbewegung nach links oder nach rechts, können die Teilnehmer ihre Auswahl treffen. Ist die Wahl eingeloggt, wird sie mittels einer futuristischen Animation an den grossen Screen übertragen, wo für alle sichtbar das Ergebnis erscheint.
Entwicklung des Abstimmungsprismas
Die Aufmerksamkeit erhöht sich bekanntlich immer dann, wenn man auf etwas Unbekanntes trifft, das neugierig macht, und wenn verschiedene Sinne angesprochen werden. Für die interaktive Meinungsumfrage war es deswegen wichtig, ein Tool zu entwickeln, das sich von den bekannten Touch-Screens und Knöpfen abhebt. Das Abstimmungsprisma war das Ergebis einer Zusammenarbeit mit unserer Partnerfirma Naut GmbH, die uns bei der Entwicklung intensiv unterstützte. Das Prisma besteht aus abgedunkeltem Plexiglas, auf das in unterschiedlichen Abständen, mehrere Folienschichten aufgetragen wurden. Durch das ausgeklügelte Konstrukt, entsteht ein Effekt, für den das Wort «ausserirdisch» passend erscheint. Das bunte Licht, das wie eine leuchtende Flüssigkeit erscheint, fliesst durch den Zylinder und landet schliesslich auf dem Screen.
Auf die Entwicklung eines Protoyps, folgte eine lange und aufwendige Optimierungsphase, die schliesslich zu dem einzigartigen Endprodukt geführt hat.
«Du hast deine Zukunft selbst in der Hand»
Das Prisma dient nicht nur als haptisches Abstimmungstool, sondern trägt auch aktiv zur Vermittlung der zentralen Botschaft vom Modul «Mobilität der Zukunft» bei. Den Jugendlichen soll auf spielerischem Weg gezeigt werden, dass sie die Zukunft selbst in der Hand haben – in Form ihrer Stimme, die sie mit dem Abstimmungsprisam abgeben können und auch indem Sie Ihre Meinung «abwägen».
Content Production
Die Inhalte für die Screens, deren Darstellung sowie auch die Soundeffekte, wurden von uns kreiert, gestaltet und produziert. Ziel war es, die Jugendlichen für ein paar Minuten in eine inspirierende Welt zu transportieren, an der sie gerne teilhaben und mit der sie bereit sind zu interagieren.
Interaktive Datenerhebung
Durch den interaktiven Voting-Mechanismus ist es der SBB möglich, nicht nur als innovatives und zielgruppenbewusstes Unternehmen aufzutreten, sondern dabei auch spielerisch und anonym Daten zu sammeln. Diese Daten sind besonders wertvoll, da sie einen Hinweis darauf geben, wie und womit sich die Jugendlichen – und damit die Zukunft — bewegen.
Multimedia Installationen
Das Modul «Mobilität der Zukunft» wurde von uns mit der dafür notwendigen Technik ausgestattet. Das beinhaltete die Integrationen eines Soundsystems, der verschienden Screens sowie der Tische und gezielten Lichtinstallationen.
Im Jahr 2018 war der SBB Schul- und Erlebniszug schweizweit insgesamt 30 Wochen lang an rund 20 Standorten. unterwegs Während dieser Zeit besuchten ihn über 1000 Schulklassen mitüber 20’000 Jugendlichen.
Eine besondere Herausforderungen bildete die Entwicklung des Abstimmungszylinders. Dabei handelt es sich um ein sehr komplexes Konstrukt, das mit der Wahrnehmung spielt. Ein solches Element unter Zeitdruck zu produzieren forderte uns auf vielseitige Weise. Hinzu kam, dass es nur eine sehr kurze Testphase gab und das Modul praktisch auf Anhieb in Betrieb genommen werden können musste.