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Freiburger Nachrichten: «Vom Puck zur Pirouette»

Das Eiskunstlauf-Spektakel Art on Ice macht heute Dienstag halt in Freiburg. Die FN haben beim Aufbau der Show vorbeigeschaut und mit den Verantwortlichen über die Vorbereitungen gesprochen.

Erschienen am 7. Februar 2023

FREIBURG Stahlseile und Metallketten hängen von der Decke herunter. Wie Lianen im Dschungel füllen sie das Eishockeystadion St. Leonhard aus. Die Spikes unter den Schuhen der Mitarbeitenden klimpern auf dem Eis, wo überall verteilt pinke Markierungen zu sehen sind. Das helle Geräusch begleitet die Rufe der Arbeiterinnen und Arbeiter, die gerade dabei sind, auf der einen Seite des Eisfelds die Lautsprecher vorsichtig aufeinanderzustapeln und auf der anderen Seite die Scheinwerfer zusammenbauen. Die Vorbereitungen für das Eiskunstlauf-Spektakel Art on Ice, das zum ersten Mal in Freiburg stattfindet, laufen auf Hochtouren.

André Strebel, technischer Direktor von Art on Ice, macht das nicht zum ersten Mal. Bereits seit 2019 ist er für den Bühnenaufbau, die Technik und den Sicherheitsaspekt am Art on Ice zuständig. «Wir fangen jeweils ein halbes Jahr bevor die Show beginnt mit der Planung an», sagt er. Dabei können Strebel und sein Team von den Erfahrungen und dem Wissen der vergangenen Jahre profitieren und es jeweils für die nächste Eislaufshow verwenden und anpassen. «Wir müssen die Show zum Glück nicht jedes Jahr von Grund auf neu planen», sagt Strebel. Insgesamt zwei Tage hat sein Team Zeit, um das Eishockeystadion St. Leonhard, wo in der Regel Gottéron-Spieler übers Eis navigieren, in einen Ort zu verwandeln, wo Eiskunstläufer über das Eis gleiten. Am Samstag sind zwölf Lastwagen voll Material für die Show angereist. «Am Sonntag haben wir dann so richtig angefangen, alles auszuladen und aufzubauen», sagt Strebel. Rund 40 Arbeiter helfen beim Aufbau. «Wir wollen am Montag fertig werden, damit die Acts am Dienstag ohne Probleme proben können», sagt Strebel.

Volles Eisfeld
Rund 380 Scheinwerfer werden für die Eiskunstlaufshow benötigt. «Wir müssen nicht nur die Bühne beleuchten, sondern das gesamte Eisfeld», sagt Strebel. Die Scheinwerfer werden auf dem Eis zusammengebaut und danach an Seilen auf die richtige Position hochgezogen – rund 37 Tonnen wiegen sie. Noch ist auf dem Eisfeld nicht viel von einer glamourösen Show zu spüren. Mehrere Boxen, Lautsprecher, Scheinwerfer, tonnenschwere Videowürfel und diverse Bühnenelemente sowie zwei Raupenarbeitsbühnen befinden sich noch auf dem Eisfeld.

Herausforderung Temperatur
Das Hauptproblem beim Organisieren einer Show auf dem Eis sei die Temperatur. «Für die elektrischen Geräte ist das schwierig. Sobald wir sie anschalten, bleiben sie an. Wir werden sie erst wieder nach der Show ausschalten», sagt Strebel. Sonst würden sie möglicherweise nicht mehr anspringen. «Das Eis, das fürs Eishockey verwendet wird, ist nicht für Eiskunstläufer gemacht», sagt Strebel. Eiskunstläuferinnen und -läufer fahren auf wärmerem Eis: Während das Eis für Eishockeyspieler auf minus sieben Grad gekühlt wird, wurde die Eistemperatur für die Show auf minus vier Grad eingestellt. «Damit haben Eiskunstläufer einen besseren Griff, können ihre Sprünge sicherer absolvieren und vermeiden Verletzungen», sagt er. «Ausserdem haben wir eine Schneeschicht auf das Feld gebracht, um die Werbungen zu verdecken. Fast zwei Zentimeter mehr sind jetzt da drauf.»

Nächstes Jahr soll das Art on Ice wieder in Freiburg haltmachen. «Wir möchten kommendes Jahr mindestens zwei Shows hier machen», sagt Gabriela Buchs, Managerin der operativen Geschäfte. Als Freiburgerin freut es sie besonders, mit der Show in ihrer Heimat zu sein. Sie sieht den Standort Freiburg als grosse Chance: «Zwischen der Westschweiz und der Deutschschweiz gelegen, ist Freiburg für uns ein spannender Markt.» Die Eislaufshow Art on Ice ist eine Tournee. «Das heisst, es ist wichtig, dass wir schnell auf- und abbauen können», sagt Strebel. Beim Abbau würden ihm sogar rund 60 Personen unter die Arme greifen, damit es schneller gehe. An einem Tag wollen die Verantwortlichen alles abgebaut und das Material in den Lastwagen verstaut haben. Dann geht es für die Crew weiter nach Davos, wo die letzten Auftritte am 11. und 12. Februar stattfinden.

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